Abbehausen spielt in Brake 0:0

Der SV Brake kam im gestrigen Kreisderby der Fußball-Bezirksliga nicht über ein glückliches 0:0 gegen den TSV Abbehausen hinaus. Bereits die Titelaspiranten Heidmühler (0:3) und SV Wilhelmshaven (0:0) mussten gegen die starke Kuck-Elf Federn lassen, die sich mit diesem mehr als verdienten Unentschieden bei den Kreisstädtern endgültig zum Favoritenschreck mauserte. Nach dem frühen Platzverweis von Muaz Cinko musste der SVB eine Stunde in Unterzahl spielen.

Die zahlreichen Fans beider Lager wunderten sich über den couragierten Auftritt der Grün-Gelben, die den Gastgebern von Beginn an mit einer gut gestaffelten Defensivarbeit den Schneid abkauften. Während der SV Brake überhaupt nicht ins Spiel kam, startete der TSV in der ersten halben Stunde vielversprechende Angriffe.

Westphal ist bei Serednicki abgemeldet

Die Gäste wirkten zweikampfstärker und zielstrebiger als die Elf der Trainer Gerold Steindor und Maik Stolzenberger, bei denen der verletzte Spielmacher Arkadius Wojcik und Stürmer Christopher Nickel schmerzlich vermisst wurden. Zudem quälte sich der sonst so agile Norman Preuß mit Magenproblemen über die 90 Minuten.

Da auch SVB-Torjäger Mirko Jankowski durch den TSV völlig aus dem Spiel genommen wurde, fehlte den Kreisstädtern jeglicher Angriffsschwung. Zudem sah Nico Westphal gegen Grzegorz Serednicki kein Land.

Brake bleibt ohne echte Torchance

Bezeichnend für das ansonsten so gefährliche Offensivspiel der Braker war an diesem Tag, dass sich die Heimelf über die gesamte Spielzeit nicht eine echte Torchance erspielen konnte.

Die Abbehauser zogen sich von Beginn an in die eigene Hälfte zurück und starteten schnelle Konterversuche. Daniel Hämsen mit einem Volleyschuss (12.) und Andre Böse (18.) aus 25 Metern sorgten für die ersten gefährlichen Aktionen vor dem Lahrmann-Gehäuse. Lange Zeit passierte dann außer verbissenen Zweikämpfen nichts mehr vor den beiden Toren.

Cinko sieht Gelb-Rote Karte

Einziger Aufreger (34.) war dann das Verhalten von Muaz Cinko, der nach seiner gelben Karte wegen Meckerns per Ampelkarte das Feld verlassen musste. „Eine Dummheit von Cinko“, so Steindor stinksauer. Das tat augenscheinlich der Gästeelf nicht gut, die in Überzahl dann nicht mehr zum Spielfluss der guten ersten 30 Minuten fand.

Vom SVB war offensiv im ersten Durchgang nichts zu sehen, was sich allerdings in der zweiten Halbzeit auch nicht änderte. Daniel Hämsen eröffnete wie im ersten Durchgang mit einer Chance (46.) die zweite Hälfte. Sein Schuss aus spitzem Winkel entschärfte SV-Keeper Patrick Lahrmann mühelos.

TSV spielt Angriffe nicht gut aus

Es blieb bis zur Schlussviertelstunde die einzige nennenswerte Chance einer nun eher zerfahrenen Begegnung. Angriffe des TSV wurden schlecht zu Ende gespielt und wie auf der anderen Seite blieben die Abwehrstrategen bei allen Angriffsversuchen Zweikampfsieger. „Nur eine Standardsituation kann dieses Spiel entscheiden“, waren sich die Zuschauer bei strömendem Regen einig.

Und fast wäre es Realität geworden. Einen Hämsen-Eckball (76.) beförderte der Abbehauser Normen Hartmann per Kopfball aus fünf Metern über das Tor. „Ich war einfach überrascht, an den Ball gekommen zu sein“, ärgerte sich der TSV-Innenverteidiger über die vergebene Chance.

Temin netzt fast ins eigene Tor ein

Den Schlusspunkt dieses Derbys setzte Brakes Tanju Temin, der mit einer Kopfballrückgabe in der Schlussminute sein eigenes Tor nur um Zentimeter verfehlte. „Die einzige gefährliche Aktion eines Brakers in diesem Derby“, witzelte ein TSV-Anhänger.

Der verletzte Wojcik sah nach dem Schlusspfiff eine „spielerisch bessere Braker Elf, sprach aber von einem Chancenplus der Abbehauser. SVB-Innenverteidiger Dennis Pleus, stärkster Braker an diesem Tag, schätzte sich glücklich über den Punktgewinn. Gerold Steindor meinte: „Das Spiel ist schwer zu bewerten. Insgesamt können wir uns über das 0:0 jedoch nicht beschweren.“

Kuck lobt Leidenschaft seiner Mannschaft

TSV-Trainer Marco Kuck hätte „gern mehr mitgenommen“, lobte aber die „Leidenschaft und die Mannschaftsleistung“ seines Teams. „Leider konnte sich meine Mannschaft für diesen Auftritt durch Tore nicht belohnen“, so der TSV-Trainer abschließend.

SVB: Lahrmann – Karahan (86. Strauß), Cinko, Alan (39. Helmcke), Westphal, Jankowski, Preuß, Schwarze, Yasar, Temin, Pleus.

TSV: Clausen – Dettmers, M. Müller, Hartmann, Wohlrab, Kemper, Böse, Serednicki, Milz (57. Budde), Bischoff (71. Kühn), Hämsen (84. Schwarting).

Gelb-Rote Karte: Cinko (34., SVB).