TSV verliert am Ende alles

Von Peter Menze
70 Minuten lang hatten die Bezirksliga-Fußballer des TSV Abbehausen das Geschehen im Griff. Zu diesem Zeitpunkt hätten sie gegen Frisia Wilhelmshaven wesentlich deutlicher führen müssen als nur mit 2:1. In Schlussphase überschlugen sich aber die Ereignisse, und am Ende stand die Heimelf mit leeren Händen da. Die Gäste hingegen bejubelten einen nicht mehr für möglich gehaltenen 3:2-Erfolg.

„Ich habe meinen Spielern in der Pause gesagt, dass sie nach hinten raus noch ihre Chance bekommen würden. Die Abbehauser hatten in der Anfangsphase ein so hohes Tempo vorgelegt, dass sie nicht bis zum Ende durchhalten konnten“, so der überglückliche Gäste-Trainer Sebastian Block. Der räumte aber auch ein, dass die Hausherren die Partie zu diesem Zeitpunkt schon zu ihren Gunsten hätten entscheiden können.

Adrian Dettmers netzt zum 1:0 ein

Die Abbehauser legten in der Tat ein ordentliches Tempo vor, taten sich gegen die kompromisslose Gäste-Deckung aber zunächst schwer. Häufig geriet der finale Pass zu ungenau. Anders in der 22. Minute, als sich Adrian Dettmers auf dem linken Flügel durchsetzte und seine Hereingabe von Julian Milz zur umjubelten Führung eingeschoben wurde.

Die hochgelobte Frisia-Offensive war zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht in Erscheinung getreten. Den Beweis ihrer Klasse trat sie aber nur fünf Minuten später an. Nach einer schnörkellosen Kombination sorgte Julian Mülder mit einem Schuss ins lange Eck für den Ausgleich.

Sören Büsing verhindert Rückstand

Die Elf von Trainer Marco Kuck zeigte sich von diesem Rückschlag unbeeindruckt und setzte das Gäste-Tor weiter unter Druck. Dettmers verpasste die erneute Führung mit einem sehenswerten Schuss an den Außenpfosten. Auch Daniel Hämsen und Fabian Milz hatten das Abschlussglück nicht auf ihrer Seite.

In der Nachspielzeit verhinderte Schlussmann Sören Büsing dann gegen den freistehenden Mülder einen Pausenrückstand der Heimmannschaft.

Adrian Dettmers trifft zum zweiten Mal

Der junge Keeper sollte im zweiten Durchgang sein Können noch mehrfach unter Beweis stellen können. Zunächst waren aber seine Vorderleute am Drücker. Adrian Dettmers sorgte mit einem tollen Alleingang sieben Minuten nach Wiederanpfiff für die erneute TSV-Führung.

Der eingewechselte Julian Hasemann (56.) und erneut Dettmers (58./62.), Emanuel Radu (65.), der nur den Pfosten traf, hätten den Vorsprung anschließend ausbauen können.

Mangelnde Chancenverwertung wird gnadenlos bestraft

Sie taten es nicht, und das wurde gnadenlos bestraft. Die Jadestädter, die zuvor schon einige Nadelstiche gesetzt hatten, agierten nun druckvoller. Zunächst konnte Büsing einen weiteren Gegentreffer noch verhindern. Und fast hätte er auch noch den von Nils Heidemann geschossenen Strafstoß abgewehrt. Aber irgendwie rutschte der Ball dann doch noch ins Netz.

Über die Berechtigung dieses Handelfmeters gingen die Meinungen am Ende auseinander. Der insgesamt nicht überzeugende Unparteiische Marcel Dahl hatte nach der Aktion von Grzegorz Serednicki zunächst auf Eckball entschieden, dann aber von seinem Assistenten ein Zeichen erhalten und auf den Punkt gezeigt. „Kann man geben, muss man aber nicht“, so der lakonische Kommentar von TSV-Co-Trainer Raoul Kasper.

Trainer Kuck muss hinter die Bande

Aber es sollte noch schlimmer kommen für die Gastgeber. Zunächst wurde Marco Kuck hinter die Bande verwiesen, nachdem er sich zu einem lautstarken Kommentar in Richtung Schiedsrichter hatte hinreißen lassen: „Wisst ihr überhaupt noch, was ihr tut?“, so seine Frage, nachdem das Gespann wieder einmal unterschiedlicher Auffassung war. S

ieben Minuten vor dem Abpfiff versetzte der bis dahin völlig neben sich stehende Frisia-Torjäger Tim Rister den Abbehausern den Todesstoß. Nach einem Boller- Freistoß musste er am Fünfmeterraum nur noch den Fuß hinhalten.

Elfmeterverdächtiges Foul wird nicht gepfiffen

Die Hausherren bäumten sich in der Schlussphase noch einmal auf, ließen es aber an der nötigen Präzision mangeln. Dennoch hätten sie beinahe noch einen Punkt gerettet. Einen Hasemann-Distanzschuss hatte Gäste-Keeper Sascha Theil hervorragend pariert. Der heranstürmende Adrian Dettmers kam nicht mehr an den Ball, weil er von einem Frisia-Akteur elfmeterwürdig gecheckt wurde. Diesmal blieb die Pfeife des Referees aber stumm.

„Wir dürfen uns jetzt nicht auf das Schiedsrichter-Gespann einschießen“, suchte Kuck die Schuld für die Niederlage nicht beim Spielleiter. „Wir haben in der entscheidenden Phase den dritten Treffer nicht gemacht. Deshalb stehen wir jetzt mit leeren Händen da“, fasste er das Geschehen realistisch zusammen.

TSV: Sören Büsing – Adrian Dettmers, Normen Hartmann, Andre Böse, Julian Milz (83. Felix Schmidt), Niklas Budde, Tom-Cedric Böger (62. Emanuel Radu), Eike Reesing, Fabian Milz, Grzegorz Serednicki, Daniel Hämsen (46. Julian Hasemann).

Tore: 1:0 J. Milz (22), 1:1 Mülder (27.), 2:1 Dettmers (52.), 2:2 Heidemann (76., Handelfmeter), 2:3 Rister (83.).