Brake gewinnt Prestigeduell im Pokal

Der SV Brake ist seiner Favoritenrolle gerecht geworden. Beim Fußball-Bezirksliga-Rivalen TSV Abbehausen setzten sich die Kreisstädter gestern verdientermaßen mit 2:0 durch und zogen damit in die dritte Runde des Bezirkspokal-Wettbewerbs ein. Sie mussten gegen die defensiv eingestellten Hausherren aber Geduld beweisen.

„Wir haben die beste Offensive der Liga mehr als eine Stunde lang nicht zum Zug kommen lassen“, stellte TSV-Trainer Marco Kuck heraus. Er räumte aber auch ein, dass der Gegner viel Klasse besitzt und die kleinste Unaufmerksamkeit gnadenlos ausnutzt, wie es Andre Jaedtke zweimal tat.

Jaedtke tritt nach neun Minuten die Latte

Ganz ausschalten konnten die Grün-Gelben die Angriffsmaschinerie aber auch vor dem ersten zählbaren Erfolg nicht. So hatte Jaedtke bereits nach neun Minuten die Führung auf dem Fuß. Sein Heber landete aber auf der Latte.

Fünf Minuten später forderten die Gäste einen Strafstoß. Danny Kühn hatte Nico Westphal das Leder vom Fuß gespitzelt und dabei auch den SVB-Angreifer getroffen. Der Unparteiische Leonhard Nagl entschied aber auf Eckstoß.

Abbehausen bleibt in der Offensive blass

Anschließend taten sich die Braker gegen die kompakt stehenden Hausherren aber sehr schwer und brachten das von Sören Büsing gehütete Abbehauser Tor vorerst nicht mehr in Gefahr. Auf der Gegenseite verlebte Patrick Lahrmann einen recht ruhigen Nachmittag, denn offensiv wollte dem Gastgeber nicht viel gelingen.

„Wir haben sehr tief gestanden und mussten sehr weite Wege gehen. Außerdem kamen die Bälle immer sehr schnell zurück, weil uns in der Spitze ein Akteur gefehlt hat, der den Ball auch mal halten kann“, erklärte Kapitän Andre Böse die mangelnde Durchschlagskraft im Angriff.

Sören Büsing ist mit Gelber Karte gut bedient

Kurz vor dem Pausenpfiff gab es dann aber doch noch einen Aufreger. Jaedtke hatte plötzlich freie Bahn und nur noch Büsing vor sich. Der eilte ungestüm aus seinem Tor und stoppte den Braker Torjäger per Foulspiel vor dem Strafraum. Eine klare Notbremse, so hatte es jedenfalls das Braker Lager gesehen.

Das erwartete daher auch eine Rote Karte für den TSV-Keeper. Der Referee sah es anders und zückte nur Gelb. Da hatten die Grün-Gelben sehr viel Glück – ebenso beim anschließenden Freistoß, den Mirko-Alexander Jankowski in die Mauer schoss.

In der 67. Minute fällt das 0:1

Nach dem Seitenwechsel tat sich zunächst vor beiden Toren nicht viel. Die Abbehauser wurden nun zwar ein wenig mutiger, blieben aber in Tornähe weiter harmlos.

Die Braker zogen ihr Spiel nun noch weiter in die Breite. Zunächst sollte diese Maßnahme nicht greifen. Doch in der 67. Minute zahlten sich die Bemühungen aus. Nach einem Zuspiel von Sascha Schwarze traf Jaedtke per Flachschuss ins lange Eck.

Temin sieht die Rote Karte wegen Notbremse

Nur zwei Minuten später musste Lahrmann erstmals eingreifen. Er lenkte einen Distanzschuss von Julian Milz über die Latte. Kurz darauf setzte sich der TSV-Youngster energisch gegen Tanju Temin durch, der ihn anschließend kurz vor dem Strafraum foulte.

Diese Szene lässt sich durchaus als Notbremse bewerten – somit war die Rote Karte gegen den Braker regelkonform. Dass die Kreisstädter diese Entscheidung mit dem Hinweis auf die Szene in der 43. Minute anders sahen, ist allerdings auch verständlich.

Rudel-Bildung nach Hartmann-Freistoß

Dass jetzt auch Hektik aufkam ist verständlich, zumal Normen Hartmann, der den Ball zuvor in die Mauer geschossen hatte, beim Nachschuss-Versuch nicht den Ball, sondern Jaedtke traf.

Die anschließende Rudelbildung löste das besonnen reagierende Schiedsrichter-Gespann aber schnell wieder auf. Trotz Überzahl konnten die Gastgeber das Braker Tor nicht mehr ernsthaft in Gefahr bringen. Dafür schloss Jaedtke vier Minuten vor dem Abpfiff einen perfekten Konter mit dem 2:0 ab.

SVB-Trainer Gerold Steindor wollte auf die beiden Notbremsen-Situationen nach Spielschluss aber nicht lange eingehen. „Ich glaube, wir haben das gegen einen kompakt stehenden Gegner gut gelöst, unsere Linie beibehalten und Geduld bewiesen. Wir werden auch in der Liga häufig Gegnern gegenüberstehen, die mit einer defensiven Grundordnung ins Spiel gehen. Wir haben bewiesen, dass wir damit umgehen können.“

TSV: Sören Büsing – Adrian Dettmers, Maik Müller Normen Hartmann, Andre Böse, Matthias Kemper, Niklas Budde, Julian Milz, Fabian Milz, Grzegorz Serednicki, Danny Kühn.

SVB: Patrick Lahrmann – Nico Westphal (78. Fabian Strauß), Arkadius Wojcik, Mirko-Alexander Jankowski (90. Daniel Günther), Norman Preuß, Sascha Schwarze, Rico Mathes, Tanju Temin, Dennis Pleus, Patrick Lizius, Andre Jaedtke.

Tore: 0:1 Jaedtke (67.).0:2 Jaedtke (86.).

Rote Karte: Temin (74., SVB).